Kinder in Nigeria von Hungertod bedroht

Zehntausende Kinder sind aktuell im Nordosten Nigerias von Hungertod bedroht. Ändert sich die
Situation nicht bald, werden noch dieses Jahr bis zu 50.000 Kinder sterben, schätzt Dourne Porter,
Sprecherin vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). Die Lage der Kinder ist
dramatisch. Ihr Alltag ist gekennzeichnet durch Hunger, Krankheit und der Angst vor dem
allgegenwärtigen Terror.

Islamistischer Terror durch Boko Haram

Seit inzwischen sieben Jahren leiden besonders die Menschen im Nordosten Nigerias unter der
brutalen islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Sie steht für Angst und Schrecken, Gewalt,
Plünderungen und Anschläge. Auch vor Kindern machen die Kämpfer der Miliz keinen Halt. Im
Gegenteil: Sie werden verschleppt und als Selbstmordattentäter, Kindersoldaten oder
Sexsklavinnen missbraucht. Boko Haram ist verantwortlich für Terror in Nigeria, für die Entführung von teilweise hunderten Kindern auf einmal und für inzwischen mindestens 20.000 Tote.

Verzweifelte Situation in überfüllten Flüchtlingslagern

Für viele Familien ist daher eine Flucht die einzige Option, um dem Terror zu entkommen. Bis auf die körperliche Unversehrtheit erwartet sie dort aber keine viel bessere Situation. Die katastrophalen Zustände in den überfüllten Flüchtlingslagern, fehlende Nahrung und eine hohe
Krankheitsrate, haben schon vielen der insgesamt zwei Millionen Geflüchteten das Leben gekostet. Unter ihnen befinden sich besonders viele Kinder.

Wenig Essen, kaum sanitäre Anlagen und Krankheit prägen den Alltag in den Lagern im Nordosten Nigerias. Hier kommt keine oder zu wenig Hilfe an. Obwohl die Armee große Teile der durch Boko Haram besetzten Gebiete zurückerobert hat, können die Menschen nicht
zurück in ihre Heimat. Zu groß ist die Gefahr von Minen und versteckten Bomben. Zu groß sind
auch die hinterlassenen Zerstörungen. Kaum ein Feld ist noch fruchtbar – kein Haus bewohnbar.

Patenschaft bei UNICEF hilft für Versorgung und Bildung

UNICEF unterstützt vor Ort mit Lebensmitteln und ärztlicher Versorgung. Gerade in Langzeit-Krisen ist es aber auch besonders wichtig, Bildung nicht zu vernachlässigen. Deswegen hat UNICEF Notschulen in den Flüchtlingslagern eingerichtet, in denen ehrenamtliche Lehrer momentan bis zu 240.000 Mädchen und Jungen unterrichten. Bildung ist ein Mittel der Flucht aus dem grausamen Alltag, aber auch die größte Chance, die die Kinder bekommen können. Sie können bei einer Reihe von Organisationen mit einer Patenschaft ein Kind unterstützen. Eine Patenschaft bei UNICEF ermöglicht die Eröffnung weiterer Notschulen und die notwendige Grundversorgung eines Kindes.

Quellen:
https://www.unicef.de/nigeria
http://www.tagesschau.de/ausland/hunger-nigeria-101.html
http://www.deutschlandfunk.de/hungerkrise-in- nigeria-die-zugesagte-hilfe-bleibt-aus.799.de. html?dram:article_id=360986

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