Zerstörung in der Karibik durch Wirbelsturm Matthew

Während sich die Ostküste der USA noch auf die Ankunft des Hurrikan Matthew vorbereitet, hat dieser in der Karibik bereits viel Zerstörung hinterlassen und Todesopfer gefordert. Insbesondere das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, Haiti, wurde durch den Wirbelsturm schwer verwüstet. Und es gilt: Je ärmer das Land, desto größer der Schaden durch einen Hurrikan. „Eine unzureichende Infrastruktur und nicht belastbare Logistikketten erhöhen substantiell das Risiko, dass aus einem extremen Naturereignis eine Katastrophe wird.“ ist die Hauptlehre des WeltRisikoBericht 2016.

Verhindern, dass aus Hurrikan Matthew eine Katastrophe wird

Das Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. und das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) in Kooperation mit der Universität Stuttgart stellen jährlich erscheinenden WeltRisikoBericht fest, dass eine löchrige Infrastruktur, ein schlechtes Verkehrs-, und Stromnetz nicht nur täglich die Entwicklung behindern, sondern im Extremfall die Situation verschlimmern.

Ohne die ausreichende Infrastruktur wird es nach extremen Naturereignissen schwieriger, dass humanitäre Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Doch vor allem verzögert sich im Katastrophenfall die Selbsthilfe der Betroffenen. Denn Straßenverbindungen sind unterbrochen, Bäume entwurzelt und Stromleitungen gekappt. Verschmutztes Wasser und der fehlende Zugang zu Alternativen befördert die Ausbreitung von Krankheiten.

Daher kommt es nicht nur darauf an im Katastrophenfall möglichst schnell Hilfe zu leisten und beispielsweise Lebensmittel, Wasser sowie medizinische und technische Unterstützung bereitzustellen, sondern „die internationale Gemeinschaft muss bereits vor dem Eintritt von Katastrophen mehr in den Aufbau und Ausbau von kritischer Infrastruktur investieren“, sagt Dr. Matthias Garschagen von UNU-EHS.

Mehr kritische Infrastruktur in Haiti benötigt

Der WeltRisikoBericht basiert auf dem WeltRisikoIndex, der das Katastrophenrisiko von 171 Ländern bewertet durch eine kombinierte Analyse von Naturgefahren und Verwundbarkeit der Gesellschaft. In der Kategorie „Anfälligkeit“, also die Wahrscheinlichkeit im Falle eines schweren Naturereignisses erhebliche Schäden davonzutragen, ist Haiti 2016 auf Rang 6 weltweit. In der Kategorie Mangel an Bewältigungskapazitäten landete Haiti sogar auf Platz 3 direkt hinter Afghanistan und dem Sudan. Zum Vergleich: In der Gesamtbewertung liegt Haiti auf Platz 21 und Deutschland auf 147 von 171 bewerteten Ländern.

„Die Menschen hier haben sich zum Teil immer noch nicht ganz von dem Erdbeben und Choleraausbruch im Jahr 2010 erholt, von mehreren Wirbelstürmen sowie zwei Dürren. Die Menschen sind erschöpft und müssen immer wieder von vorne anfangen. Wir müssen weiter unter Hochdruck daran arbeiten, sie wieder widerstandsfähiger zu machen und sie dabei zu unterstützen, ihre Häuser und Leben wiederaufzubauen“, berichtete Jean-Michel Vigreux, CARE-Länderdirektor Haiti.

Neben der nun sofort benötigten Katastrophenhilfe für Haiti ist es wichtig im Vorfeld Infrastruktur aufzubauen und die Kapazitäten des Landes mit den Folgen von Naturereignissen umzugehen, zu verbessern. Bauen Sie langfristige Perspektiven für Haiti auf indem Sie eine Patenschaft Kind abschließen, zum Beispiel bei Plan International oder der Ora Kinderhilfe.

Quelle:
https://www.cbm.de/infothek/presse/pressemeldungen /Schlechte-Infrastruktur-erhoeht-Katastrophenrisiko-515721.html
http://epo.de/index.php?option=com_content&view= article&id=13120:wirbelsturm-matthew-in-haiti-schwere- zerstoerungen-ernteausfaelle-und-trinkwassermangel -befuerchtet&catid=13&Itemid=55

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