Todesfälle als Folgen der Beschneidung bei Mädchen

Rund 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit wurden bereits beschnitten. In den letzten Monaten starben mindestens fünf afrikanische Mädchen an den Folgen einer Beschneidung: Bekannt wurden Todesfälle in Kenia, Sierra Leone, Gambia, Guinea und Ägypten. Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, bezeichnet Beschneidungen als „extrem grausame Prozedur“, da sie nicht nur zum Tod führen kann, sondern auch den überlebenden Mädchen ein Leben lang starke körperliche und seelische Schmerzen bereitet. Weltweit wurden bereits etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten, obwohl es für die Prozedur keinen medizinischen Grund gibt. Die SOS-Kinderdörfer beschreiben die Beschneidung daher als „eine extreme Form der Gender-Diskriminierung“.

In Afrika ist Beschneidung von Mädchen und Frauen teilweise noch legal

Die Genitalverstümmelung ist in den meisten Ländern verboten, trotzdem wird sie immer noch praktiziert. Die SOS-Kinderdörfer fordern daher schärfere Gesetze, um Mädchen und Frauen vor diesem Eingriff zu bewahren. Aktuell wird beispielsweise im ägyptischen Kabinett ein Gesetzentwurf verhandelt, den die Hilfsorganisation befürwortet. Er sieht vor, dass Praktizierende und Helfer stärker bestraft werden, beispielsweise durch eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Das soll eine abschreckende Wirkung haben. Die SOS-Kinderdörfer setzen sich zudem dafür ein, dass in Ländern wie Sierra Leone, Sudan, Liberia und Mali endlich Gesetze verabschiedet werden, die die Beschneidung verbieten. Dort ist die gefährliche Prozedur bis heute legal.

SOS-Kinderdörfer gegen Beschneidung bei Mädchen

Neben der Forderung nach Gesetzen kämpfen die SOS-Kinderdörfer mit weiteren Mittel gegen die Genitalverstümmlung. Sie leisten in Kenia, Guinea, Gambia und im Sudan wichtige Aufklärungsarbeit und erklären der Bevölkerung, dass die Genitalbeschneidung kein harmloses Ritual ist. Zu den möglichen Folgen gehören unter anderem Entzündungen, Schmerzen beim Wasserlassen, Unfruchtbarkeit, Blutvergiftung und Depressionen. Gerade in traditionellen Gemeinden gelten unbeschnittene Frauen trotzdem als unrein und finden keinen Ehemann. Die SOS-Kinderdörfer ermöglichen mittellosen Mädchen deshalb Bildung, damit sie sich später selbst versorgen können. So soll vermieden werden, dass die jungen Frauen die Beschneidung über sich ergehen lassen, um heiraten zu können. Betroffene Mädchen werden in den SOS-Kinderdörfern zudem medizinisch versorgt.

Jetzt mit einer Patenschaft Mädchen und Frauen unterstützen

Mit einer Patenschaft können Sie die Arbeit der SOS-Kinderdörfer unterstützen. Sie haben die Wahl zwischen einer Patenschaft für ein Kind sowie einer Dorf- oder Familienpatenschaft. Auch einmalige oder regelmäßige Spenden sind möglich. Damit fördern Sie die Informations- und Aufklärungsarbeit der Hilfsorganisation und tragen dazu bei, dass Mädchen ein liebevolles und sicheres Zuhause erhalten. Neben den SOS-Kinderdörfern gibt es auch andere Patenorganisationen, die sich gegen das Thema Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen einsetzen, z.B. Plan International und World Vision. Die Organisation Mama Afrika ist einer der Gesamtsieger im Patenvergleich 2016 und hat sich ausschließlich diesem Thema verschrieben.

Quellen:
http://www.sos-kinderdoerfer.de/aktuelles/news/ sos-fordert-scharfere-gesetze-gegen-beschneidung-v
http://www.sos-kinderdoerfer.de/unsere-arbeit/ fokus/fgm-beschneidung-von-maedchen-und-frauen/position-sos- beschneidung-von-frauen-und-madchen
http://www.sos-kinderdoerfer.de/unsere-arbeit /fokus/fgm-beschneidung-von-maedchen-und- frauen/fakten-und-zahlen-beschneidung-von-maedchen

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